Kundalini-Yoga – das Komplettpaket

4120865940_20b9935700Foto: Al Fed

Seit neustem bin ich tatsächlich Yogi und Meditateuse. Wollte ich ja. War ja mein erklärtes Ziel …

Und ich mache nicht „irgendein“ Yoga mit langweiligem Verharren in lustigen Positionen, weit gefehlt, nein, ich mache Kundalini-Yoga. Das hört sich schon so erfrischend originell und anders an, wie es auch ist. Einmal pro Woche begebe ich mich also direkt nach der Arbeit zu einem Kurs, bei dem mehrere Menschen auf Anweisung einer sehr netten Yoga-Lehrerin gemeinsam Kundalini-Yoga praktizieren. Und das geht so:

Zu Beginn wärmen wir uns auf. Dabei sitzen wir z.B. im Schneidersitz und kreisen dann mit dem Oberkörper von hinten nach vorne immer im Kreis und ziemlich schnell. Hinten atmen wir ein und vorne aus. Es folgen ein paar weitere Aufwärmübungen. Dann kommt eine sog. Kriya, also eine Abfolge von Übungen, die für ein bestimmtes Organsystem oder für die Stimulation bestimmter Chakren gut ist. Diese Übungen sind häufig Dehnübungen, bei denen man sich immer leicht in der Dehnung hin und her oder vor und zurück  oder von links nach rechts oder im Kreis herum bewegt, ganz wichtig dabei ist eine kontrollierte Atmung. Bei allen Übungen schließen wir unsere Augen und konzentrieren uns auf unser sog. „3. Auge“, das über der Nasenwurzel sitzt. Wir sollen mit geschlossenen (zum Glück!) Augen dorthin schielen. Außerdem atmen wir auf Anweisung, das heißt, dass wir zwischendurch auch mal die Luft anhalten und z.B. den Beckenboden anspannen. Beim Kundalini-Yoga gibt es zwei wichtige Atemtechniken. Beim langen tiefen Atem atmet man  tief in den Bauch ein und erst im Anschluss soll sich der Brustkorb heben. Ausatmen funktioniert genauso nur rückwärts. Beim Feueratem atmet man kurz und flach nur in den Bauch ein, sehr schnell (der Geübte schafft 2 Mal ein und aus pro Sekunde), dabei bewegt sich nur der Bauch und nicht der Brustkorb. Diese zweite Art der Atmung ist echt krass für den Neuling. Man muss aufpassen, dass man nicht ins Hyperventilieren kommt. Ich habe mich in der ersten Yogastunde permanent leicht high gefühlt vom vielen Atmen. Um bei den Übungen ganz bei sich zu bleiben, kann man sich im Kopf beim Einatmen das Mantra „Sat“ und beim Ausatmen das Mantra „Nam“ sagen. Man mus also an ganz schön viel denken. Die Übungen sind teilweise richtig anstrengend, z.B. für den Bauch oder für die Arme. Andere Übungen arbeiten nur mit Dehnung und sind daher etwas entspannender. Aber zur eigentlichen Entspannung kommt es erst im Anschluss. Dann dürfen wir uns nämlich auf unserer Matten legen, mit einer kuscheligen Decke zudecken und uns zu den beruhigenden Worten unserer Lehrerin tiefenentspannen. Das ist schön! Alles wird ganz schwer und man driftet so richtig weg, körperlich. Ein tolles Gefühl. Danach folgt noch eine Meditation, bei der auch häufig Mantren gesprochen oder sogar gemeinsam gesungen werden. Hinzu kommen dann z.B. noch vorgegebene Arm- oder Handbewegungen, die man immer und immer wieder wiederholt. Dann ist die Stunde (bzw. 90 Minuten!) zu Ende, wir bekommen aber von unserer Lehrerin noch einen leckeren Chai-Tee serviert. Großartig!

90 Minuten Kundalini-Yoga sind wirklich eine Wohltat für Körper und Geist:

Es wechseln sich ab:

  • Muskelkontraktion und Dehnung
  • Entspannung und Konzentration
  • Statik und Dynamik
  • forcierte Atmung und fließende Atmung
  • Stille und gespochene/gesungene Mantras
  • ganz bei sich sein und Erleben in der Gruppe

Ich habe noch nie einen so „ganzheitlichen“ Sport gemacht, wenn man es denn überhaupt Sport nennen will. Und was toll ist: Man muss dafür gar nicht esoterisch angehaucht sein. Das Ganze tut einfach total gut, auch ohne Konvertierung zum Hinduismus o.ä.

Übrigens hätte ich nie gedacht, dass ich das Mantra-Sprechen oder -Singen so genießen kann und dabei nicht in unkontrollierte Kicheranfälle ausbreche. Damals, in meinem Geburtstvorbereitungskurs, sah das bei unseren Übungen zum „Tönen“ noch anders aus …

Fastenbrechen: Der Apfel …

23012010143… war ja sowas von unspektakulär. Ich war richtig enttäuscht. Es ging schon damit los, dass ich heute morgen überhaupt keine Lust auf Apfel hatte (eher schon auf Schweinshaxe ;-)). Vielleicht lag das auch daran, dass ich zum Frühstück bereits ein leckeres Glas Saft aus selbst entsafteten Früchten getrunken habe. Das war genug Obst. Auf jeden Fall habe ich mir dann etwa Punkt-11-Uhr etwas widerwillig meinen Apfel geachtelt (noch der Original-Apfel aus dem Schwarzwald) und habe 5 der 8 Schnitze gaaaanz langsam gegessen, immer 30-mal gekaut und gut eingespeichelt. Es war ganz o.k., aber nicht phänomenal. Ich dachte ja, dass das Wiederessen ein ganz großartiges Aha-Erlebnis wird.

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Abschied vom Fasten

Ich habe genug!
Mehr als genug!
Ich habe genug von Nichts,
den ganzen  Mund voll Nichts,
und auch mein Magen hat es sowas von satt, dieses Nichts.

Auch wenn mich kein Hunger quält,
ich nicht friere,
mein Körper mich zuverlässig nährt,
so spüre ich doch mit einer bohrenden Gewissheit:

Der Mensch soll essen!
Und freue mich auf einen Apfel – den einen – wie nie zuvor.

Wer fastet, lernt neu, was Essen bedeutet.

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Der Countdown läuft. Nur noch drei Tage muss/will ich weiterfasten. Zwei davon gehe ich arbeiten und an meinem letzten Fastentag (Freitag) nehme ich frei. Diesen Tag möchte ich noch einmal so richtig zelebrieren mit den „Fünf Tibetern“, frisch gepresstem Saft, einem langen Spaziergang, einem schönen Bad. Und dann: Samstag ist Apfeltag! Und am Samstag werde ich auch zum ersten Mal wieder in die Laufschuhe steigen. Der Schnee ist ja jetzt weg  (jaja, das Klima, lange nicht mehr DARÜBER gejammert) und ein paar überflüssige Pfunde auch. Da freuen sich die Gelenke!

Fastenwandern im Schwarzwald: Und wie ging’s Dir so dabei?

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Jetzt fehlt nur noch ein letzter Artikel, in dem ich meine Erfahrungen zum Fastenwandern im Schwarzwald zum Abschluss bringen will. Ein kurzer Abriss darüber, wie es mir in den 7 Tagen so ging – psychisch und physisch.

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Fastenwandern im Schwarzwald: Bilder sagen mehr als 1000 Worte

In meinem vorletzten Fastenwanderbeitrag zeige ich ein paar tolle Bilder von unseren Wanderungen. Danke Dir, liebe Annette, dass ich Deine wunderschönen Fotos hier zeigen darf!

Ja wo laufen sie denn?
ja wo laufen sie_Annette (ich bin die mit der roten Jacke und dem blauen Rucksack) Foto: Annette Rohs

Bei dieser Tour starb ich tausend Tode, es war so steil und rutschig.
Wasserfall2_Annette Foto: Annette Rohs

Aber dieses Ziel entschädigte mich für alles.
Wasserfall_AnnetteFoto: Annette Rohs

Wasserfall 3_AnnetteFoto: Annette Rohs

Wasserfall 4_AnnetteFoto: Annette Rohs

Wir gingen in den Wald …
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… und über Brücken …
Brücke_AnnetteFoto: Annette Rohs

… und hatten herrliche Aussichten! (eigene Bilder)
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Es war einfach nur ganz ganz TOLL!

Fastenwandern im Schwarzwald: Der Tagesablauf

6:15 Uhr bis 6:45 Uhr: Aufstehen

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So, oder so ähnlich läuft jeder Fastenwandertag ab: Ich stehe ziemlich früh auf, etwa um 6:30 Uhr. Anschließend genehmige ich mir eine Dusche die warm beginnt und kalt endet zur Kreislaufanregung. Wahlweise kann man sich auch einer so genannten „kalten Waschung“ unterziehen. Dabei benetzt man mit einem kalten Waschlappen erst die Außen- dann die Innenseiten der Beine, dann Bauch und Brust, dann Außen- sowie Innenseiten der Arme und schließlich das Gesicht. Diese Methode ist tatsächlich ziemlich effektiv, um den Kreislauf in Gang zu bekommen. An Tag 2 habe ich damit allerdings noch keine Probleme. Nach dem Zähneputzen (Zunge nicht vergessen! Die kann ziemlich krasse Farben annehmen beim Fasten!) ziehe ich mich ganz leger an, weil es ja eh demnächst in die Wanderklamotten geht. Dann öffne ich die Terrassentür und belebe Körper und Geist mit der eisigen Schwarzwaldnachtluft. Brrrrr. Schließlich überbrücke ich noch ein bisschen Zeit mit Lesen oder Aufschreiben meiner Gedanken.
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