Je älter die Kinder werden, desto einfacher und schöner wird alles. Das war bisher mein Credo. Grundsätzlich glaube ich das auch immer noch, aber das Kind ist jetzt 5 Jahre alt geworden, und eines wird mit den Jahren sicherlich nicht leichter: Die Bewältigung des Geburtstags. Das übliche Programm, Geburtstag mit Großeltern und der „Krabbelgruppe“, haben wir schon hinter uns, das war vergleichsweise stressfrei! Aber der Hammer kommt morgen: Kindergeburtstag mit 4 mir nahezu fremden Mädels aus der KiTa – ohne Eltern!
Bisher haben wir uns erfolgreich um Kindergeburtstagsfeiern im herkömmlichen Sinne herumgedrückt. Wo andere Eltern mit ihren Kleinen schon zum 2., 3. oder 4. Geburtstag McDonalds, Indoor-Spielplätze oder Clown-Engagements bemühten, haben wir uns dem Motto „Abwarten“ verschrieben. So lange das Kind keine Party fordert, wird es keine Party bekommen. Das ging bis letztes Jahr gut, aber in diesem Jahr mussten wir uns dem sozialen Druck fügen. Nachdem das Kind aus heiterem Himmel innerhalb von 4 Monaten zu 4 Geburstagsfeiern von KiTa-Kindern eingeladen wurde, war klar, dass wir nun auch nicht mehr drumherum kommen würden. Die Geburstage, bei denen das Kind seit Juli dieses Jahres eingeladen war, waren zum Glück alle sehr nett und weckten keine übertriebenen Erwartungen. Trotzdem wurde natürlich nirgendwo mehr Topfschlagen oder Blindekuh-Spielen geboten. Das Programm war schon anspruchsvoller:
1. Ein Grillgeburtstag auf dem Abenteuerspielplatz.
2. Ein Fußballgeburtstag am Grillplatz.
3. Ein Mädchengeburtstag mit freiem Spiel und Maskenbemalen.
4. Ein Mädchen-Feen-Geburtstag mit Schatzsuche und Feen-Spiegel basteln.
Ich wäre ja eigentlich auch ein Verfechter der Outdoor-Geburstagsparty, aber Anfang November ist das schwierig. Für Grillparties ist es zu kalt und für Schneeparties zu wenig schneesicher in unseren Breiten. Ein gutes Thema zu dieser Zeit allerdings ist: Laternenlaufen! Mein Plan war schnell gefasst: Ein überschaubarere Zeitrahmen von 3,5 Stunden (von 15:00 Uhr – 18:30 Uhr), Kuchenessen, Laternenbasteln, Laternenlaufen, Punsch-Trinken, Pasta-Essen, ABHOLEN!! Sollte dazwischen noch Luft sein: Freies Spiel!
Grandiose Idee, kreativ, nicht zu langweilig, nicht zu straff das Programm, nicht zu teuer – dachte ich.
Mich verschlug es in den hiesigen Bastelladen „Idee“, wo ich mich, bewaffnet mit dem Buch „Superstarke Laternen für Jungs“ (das Pendant für Mädchen enthielt nur rosa Kitsch-Laternen), ausstatten wollte für das Projekt Laternenbasteln. Ich suchte mir eine relativ leicht (haha!!) zu bastelnde Fledermauslaterne aus und nahm mir einen Einkaufskorb in der Gewissheit, die paar Utensilien innerhalb von 10 Minuten zusammen zu suchen. Aber: weit gefehlt! Ich wusste nicht, wie viele Bastelutensilien es gibt und wie viele Papiersorten. Mehrfach musste ich das anwesende Fachpersonal für eine Beratung in Anspruch nehmen. Mir schien, dass ich dort der Amateur unter den Profi-Bastlern war. Ich brauchte: Seidenpapier, Windradfolie (w.t.f. ist das?), Serviettenkleber, Krepp-Papier, Tonpapier, Drähte, Rundlaternen-Sets, Kerzenhalter, Kerzen, Glitterfarbe, Pompons für die Fledermausnase, Laternenstöcke, UHU, einen Stern-Stanzer und mehrere Prickel-Sets (wer nicht weiß, was prickeln ist, bitte nachfragen!). Für all‘ den Kram wurde ich über 50 Euro los und ich fragte mich, wieso ich eigentlich nicht mit 5 Kindern ins Kino gehen soll….
Zum Glück konnten wir zu Hause und im Büro meines Mannes eine Heißklebepistole, Tacker, Schneideunterlage, Cutter und einen Pinsel für Serviettenkleber auftreiben, sonst wären die Kosten noch erheblich gestiegen. Gut, einige Dinge wird man auch in Zukunft noch gebrauchen können – aber ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob ich das überhaupt will.
Heute habe ich also die Laternen so weit vorbereitet, dass die Mädchen sie nur noch fertigbasteln müssen. Es war eine stundenlange Plackerei! Windradfolie ist nämlich nicht so einfach zu kleben wie man meint und der Umgang mit der Heißklebepistole will geübt sein. Entweder der Kleber ist ausgehärtet, bevor man zu Kleben beginnt, oder man verbrennt sich die Flossen an dem Zeug… Schließlich gelang es mir, 5 Laternen-Corpi für die Mädels zusammenzubauen und einen ganz und gar fix und fertigen Laternenprototyp zu erstellen, der den Kindern morgen die nötige Motivation mit auf den Weg geben soll, das Fintuning mit Prickel-Nadel und Glitterstift noch selbst zu erledigen.
Wir sind gespannt. Morgen werde ich über die Umsetzung berichten und darüber, inwieweit sich Theorie und Praxis bei diesem Vorhaben zur Deckung bringen ließen.
RESPEKT und teuteuteu für morgen :-)))))))))! Ob die Party gut wird, liegt nun, denke ich, nicht mehr in deiner Hand. Jede Party steht und fällt bekanntlich mit ihren Gästen. Ich freue mich schon auf deinen Bericht morgen Abend (falls du dazu morgen noch in der Lage sein wirst). Insgeheim wünsche ICH mir eine Party mit Pleiten, Pech und Pannen, denn dann gibt es morgen beim Lesen sicher mehr zu lachen. DIR und vor allem Marlene wünsche ich natürlich jede Menge Spaaaaaaaaaaaaaaaaaaß!!!
PS: Was macht eigentlich Jörg? 😉
Jörg hat heute ebenfalls Großtaten vollbracht und das neue Fußball-Hochbett für das Kind ganz alleine aufgebaut! Es ist echt schick, aber das Kinderzimmer ist nun voll. Es wird Zeit für die neue Wohnung mit größerem Kinderzimmer…
Danke auch für Deine „guten“ Wünsche zur morgigen Party! Wenn man Dich als Freundin hat, braucht man keine Feinde mehr… 😉