Fasten(wandern) Reloaded Tag 3: Geschafft?

Hui. Bin ich schon über den Berg? Heute morgen bin ich aufgewacht und fühlte mich gleich wie neu. Ob das am neuen Jahr liegt? Der Kopfdruck war so gut wie verschwunden und ich fühlte mich bereit zu einer ersten guten Tat im neuen Jahr: Ein langer Spaziergang als Konditionscheck – nicht, dass ich im Schwarzwald unverhofft schlapp mache! Ich ging also nach einem Ingwer-Punsch mit Honig los, Mann und Kind blieben zu Hause. Nach ein paar Metern schon wurde mir klar, dass ich lieber meine neue Errungenschaft, die Schuhkrallen, hätte mitnehmen sollen. Unter meinen Füßen befand sich nämlich das allerorts angekündigte Blitzeis. Ich weiß jetzt immerhin, wieso Blitzeis Blitzeis heißt. Es ist ganz einfach: So blitzschnell, wie Dich das Blitzeis auf die Fresse legt, kannst Du gar nicht gucken … Aber no risk no fun. Ohne Schuhkrallen stapfte ich also weiter. Es war kurz nach neun, und es war fast gar niemand unterwegs. Ganz komisch war das, als hätte das neue Jahr offiziell noch gar nicht begonnen. Überall auf dem Boden lagen Spuren von Sylvester-Feuerwerkskörpern verstreut. An einigen Stellen war der Schnee rot gefärbt, vom Schwefel? Oder vom roten Papier der Böller? Keine Ahnung. Das Laufen ging ganz gut, relativ schnell entschied ich mich aber für eine One-Way-Strecke. Ich lief am Neckar entlang zum Rosensteinpark, absolvierte dort eine große Runde und marschierte dann in den Schlosspark runter, wo es schon viel belebter war. Mein Weg führte mich vorbei an einem Eichhörchen, das an einer Eichel knabberte, an vielen Raben, Gänsen, Enten und Haubentauchern, an einem Mann, der seine Hosen unten mit Wäscheklammern zugeklammert hat (damit’s nicht so zieht?), an sehr vielen Joggern, die mich schmerzlich an meine Zeit als aktive Sportlerin erinnerten, und an viel (Blitz-)Eis und Schnee. Ich lief durch den ganzen Park, vorbei am hiesigen Woodstock-Gelände bis zum Schlossplatz. Nach 2,5 Stunden Spaziergang dann hatte ich genug und ich nahm die U-Bahn vom Charlottenplatz aus zurück nach Hause. Das war gut. Danach war mir kalt. Ich durfte zwar in die Badewanne, allerdings nicht ohne das Kind, was meine Entspannung etwas trübte. Jetzt bin ich warm, trinke einen Kakaoschalen-Tee, das Kind schaut mit dem Mann eine Sachgeschichte am Computer und mir geht es gut. Morgen fahren wir gemeinsam für eine Nacht in mein Hotel in den Schwarzwald, bevor für mich am Montag dort das Fastenwandern losgeht und meine Familie wieder abreist. Ich freu‘ mich so!

Fasten(wandern) Reloaded Tag 2: Kann mir mal jemand erklären, wozu um Himmels Willen Fasten eigentlich gut sein soll?

Also heute könnte ich das Fasten schon fast wieder bleiben lassen. Heute morgen bin ich schon mit leichten Erkältungsgefühlen aufgewacht. Ich habe gleich mit Salzwasser gegurgelt (1 TL Salz auf 1 Glas/Tasse lauwarmes Wasser, gurgeln, hilft sofort!), wenn ich nicht so leer gewesen wäre, wäre es mir dabei beinahe wieder hoch gekommen, weil ich versehentlich eine Mini-Portion der Salzbrühe verschluckt habe. Anschließend habe ich mich noch unters Handtuch über die große Schüssel mit Bronchoforton zum Inhalieren geschwungen, weil ich mir über die Situation in meinen Nasenneben- und Stirnhöhlen nicht so ganz im Klaren war. Es war schon kurz vor neun, meine Familie schlief noch, aber dann kam das Kind zu mir runter und ich beschäftigte mich (noch) halbwegs motiviert mit ihm. Mein Mann durfte ein bisschen weiterschlafen, schließlich muss er nächste Woche ganz alleine die Erziehung übernehmen.

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Fasten(wandern) Reloaded Tag 1: Es ist angerichtet!

Nein, ich bin noch nicht beim Fastenwandern, aber schon beim Fasten. Nach zwei Reistagen habe ich gestern Abend geglaubert. Die diesjährige Rezeptur: 40 g Glaubersalz auf 750 ml Wasser fein abgeschmeckt mit dem Saft einer Zitrone. Lecker! Als ich das Pulver gekauft habe, fragte mich der Apotheker, ob ich wüsste, wie das schmeckt. Lachend bejahte ich, wohlwissend, dass er mir nur eine viel teurere und nur wenig wohlschmeckendere Variante von Abführpulver verkaufen wollte. Das Zeug hat auf jeden Fall gut geholfen und jetzt bin ich leer!
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Fastenwandern Reloaded …

Das Jahr neigt sich dem Ende, es ist nur noch Weihnachten zu überstehen – worauf ich mich sehr freue – anschließend Sylvester, das ich wahrscheinlich wieder melancholisch in Trauer um unsere Vergänglichkeit verbringen werde und dann geht es los. Ich werde wieder in den Schwarzwald fahren und eine Woche lang fastenwandern mit Aloisia und vielen anderen Teilnehmern, die letztes – pardon: dieses! – Jahr zur gleichen Zeit am gleichen Ort dabei waren. Ich freue mich schon sehr! Mein Plan ist es, unmittelbar nach den Fest- und Fresstagen mit dem Entlasten anzufangen: Es gibt Reis, Baby! Sylvester gönne ich mir noch einen Sekt und Neujahr werde ich bereits meinen ersten Fastentag beginnen, damit ich entleert und umgestellt auf das Fastenenergieprogramm die Anreise in den Schwarzwald am 3. Januar antreten kann. Eine Woche lang ohne Mann und Kind, nur mit mir, dem Fasten, viel körperlicher Bewegung, Yoga und innerer Ruhe werde ich genießen. Ich freue mich!

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Kater Paul die Letzte …

Wir mussten heute unseren süßen Kater Paul einschläfern lassen. Er hatte ein massives Nierenversagen, das sich wahrscheinlich chronisch und schleichend entwickelt hat, aber in den letzten Tagen dazu geführt hat, dass er rapide abgebaut hat. Der Tierarzt meinte, bei den Blutwerten dürfte er eigentlich nicht mehr leben. Jetzt haben wir ihm einen schönen Platz im Garten gesucht und ihn „verbuddelt“ (= O-Ton des Kindes).
Mann, ist das ätzend, und gerade war er noch der frechste Kater der Welt. F…!

Das Kind und die Haare.

Foto: Al Fed

Heute hat sich die Redewendung „Die Gelegenheit beim Schopfe“ packen vom Sprichwörtlichen ins Wörtliche übertragen.

Das Kind, das nur unter Gezeter und Protestgeschrei den Vater zum Haarewaschen und mich zum Kämmen an seine Haare lässt, hatte heute aus einer spontanen, mir nicht nachvollziehbaren Eingebung heraus die Idee, dass ich ihm mal die Haare abschneiden könnte. „So wie Du, Mama, damit da hinten [sie meint im Nacken] mal etwas Luft drankommt.“ Das habe ich mir nicht zweimal sagen lassen und deshalb habe ich (Achtung!) die Gelegenheit beim Schopfe gepackt!  Schere und Kamm waren schnell parat und schnipp-schnapp waren die Haare ab. Jetzt trägt das Kind die Haare kurz, einen Bob, etwa kinnlang, wobei die Kinnlänge – muss ich zu meiner Schande gestehen – auf der einen Seite etwas relativer ist als auf der anderen. Ich bin aber zufrieden, das Ergebnis ist dafür, dass ich das Friseurhandwerk nicht gelernt habe, durchaus gelungen, obwohl ich schon ein paar mal schlucken musste, als ich die schönen langen braunen Hockschenhaare auf dem Boden liegen sah. Besonders nostalgische Mütter hätte jetzt ein Geschenkbändchen genommen und eine Strähne zusammengebunden und aufbewahrt. Aber weder bin ich besonders nostalgisch, noch denke ich, dass ich bei zwei haarenden Katern noch mehr Haariges in meinem Haushalt aufbewahren muss. Also ab mit der Mähne in den Mülleimer…
Das Kind war übrigens stolz wie Oskar und betrachtete sich entzückt immer wieder im Spiegel. Ich muss mich erst noch an ihren neuen Look gewöhnen und weiß noch gar nicht, ob sie nun älter oder jünger aussieht als vorher und was von beidem mir lieber wäre. Mein Gott! Das Kind ist letzten Samstag 4 (VIER!) geworden. Nur noch gefühlte dreimal schlafen, dann werden ihre Friseurrechnungen höher sein als meine. Entsetzliche Vorstellung!